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Foto:Olivier le Moal/Fotolia

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Mitte Juni stellten die drei Medizintechnik-Branchenverbände BVMed, Spectaris und ZVEI ihr gemeinsames Positionspapier „Zielbild Medizintechnik 2025“ vor. Insgesamt fünf Handlungsfelder entlang der Wertschöpfungskette zeigen die Wirtschaftsverbände für eine aus ihrem Verständnis heraus „innovative, wirtschaftlich gesunde und international wettbewerbsfähige deutsche Medizintechnikbranche 2025 und darüber hinaus“ auf:
1) Ressortübergreifende Unterstützung der Medizintechnik-Industrie entsprechend ihrer Bedeutung;
2) Nachhaltige Gewährleistung einer leistungsfähigen Versorgung mit Medizinprodukten – auch im Falle von Krisenlagen;
3) Stärkung der Entwicklung und Fertigung der Medizintechnik in Deutschland und Europa sowie deren Verbindung mit der digitalen Transformation der Gesundheitsversorgung;
4) Modernisierung der Methodenbewertung und des Zugangs zur Regelversorgung für MedTech;
5) Wirkungsvolle Unterstützung der Medizintechnik-Branche bei den regulatorischen Voraussetzungen.
Getrennte Ressortzuständigkeiten für Gesundheit, Forschung und Wirtschaft würden bislang eine politische Gesamtstrategie für die Medizintechnik verhindern. Die Verbände schlagen neben einem strategischen „MedTech-Dialog“ unter Einbindung der drei Bundesministerien für Wirtschaft, Forschung und Gesundheit zudem eine digitale Bestandsplattform versorgungskritischer Medizinprodukte, eine bessere Förderung klinischer Studien sowie einen Zugang der Unternehmen zu Gesundheitsforschungsdaten vor. „Forschung und Produktion müssen für mittelständische Medizintechnik-Unternehmen am Standort Deutschland weiterhin möglich sein. Dafür müssen wir die Produktions- und Lieferketten stärken und smarte Lösungen unter Einbindung der MedTech-Industrie entwickeln”, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
Besonderes Potenzial sehen die Verbände in der Digitalisierung. „Die digitalen Möglichkeiten müssen auch in der Medizintechnik stärker in die deutsche Gesundheitswirtschaft integriert werden“, so Hans-Peter Bursig, ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführer Elektromedizinische Technik. „Wir müssen die Voraussetzungen für einen Datenraum Gesundheit schaffen, die Einbindung in den European Health Data Space gewährleisten und so einen rechtssicheren Zugang zu diesen Daten auch für die Industrie erreichen.“
Immer komplexere Herstellungsprozesse und Marktzugänge in der EU für die Medizintechnik werten die Verbände auch als Folge steigender regulatorischer Anforderungen: „Die Medizintechnik-Branche hat mit einer seit Jahren ansteigenden Flut an Regulierungen zu kämpfen, nicht zuletzt durch die Medical Device Regulation (MDR)“, betont Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik im Deutschen Industrieverband Spectaris. Diesem Trend gelte es mit dem politischen Willen zu begegnen, jede neue Regulierung auch an ihren Auswirkungen auf die Wettbewerbs- und Innnovationsfähigkeit der Hightech-Industrie zu messen.
 
© MTD-Verlag 2021
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Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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