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8. Juli 2024
Redaktion
Ergebnis sinkt – Umsatz leicht gesteigert

Hartmann Gruppe: Bilanz 2023

Die Bilanz 2023 der Hartmann Gruppe zeigt: Die fetten Jahre sind hier vorbei. 2023 ist das Konzernergebnis um 6,7 Mio. Euro bzw. 17,1 Prozent auf 32,7 Mio. gesunken. Zum Vergleich: 2020 waren es 112,9 Mio. und 2021 97,1 Mio. Euro Gewinn. Und selbst im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden 62,9 Mio. Euro als Ergebnis verbucht.
Konzernzentrale
Foto: Hartmann Gruppe
Die Konzernzentrale der Hartmann Gruppe in Heidenheim.

Der Auslandsanteil am Umsatz wächst von 68,8 auf 69,4 Prozent. Der Gesamtumsatz lag bei 2,353 Mrd. Euro (+1,8 %). Nach Netto-Umsatzrenditen von 4,6 und 4,2 Prozent in den Jahren 2020 und 2021 ging es voriges Jahr von 1,7 auf 1,4 Prozent abwärts.

Der deutsche Markt zeigt sich mit 720,4 Mio. Euro beim Umsatz fast unverändert. Positiv entwickelten sich Inkontinenz mit 199,8 Mio. (+9,6 %), Wundversorgung mit 121,6 Mio. (+4,1 %) und die komplementären Divisionen (Kneipp, KOB, CMC) mit 167,5 Mio. (+10 %). Nach Ende der Pandemie sanken die Erlöse beim Infektionsmanagement auf 231,4 Mio. Euro (–13,9 %). Beim weltweiten Umsatz zeigt sich ein ähnliches Bild: Wundversorgung 586,4 Mio. (+3,8 %), Inkontinenz 759,5 Mio. (+5,4 %), Infektion 515,1 Mio. (–7,6 %), komplementäre Divisionen 492,3 Mio. (+5,3 %).

Beim bereinigten Ebitda ragen die komplementären Divisionen mit einem Sprung von 3,6 auf 12,8 Mio. hervor (+251 %); Wundversorgung 108 Mio. (+7,1 %), Inkontinenz 68,2 Mio. (–0,5 %), Infektionsmanagement 14,4 Mio. (–19,2 %). Bei allen Marktregionen sind die Umsätze höher als im Vorjahr: EMEA (ohne D) 1,408 Mrd. (+2,6 %), APAC 148 Mio. (+2,2 %) und Amerika 77 Mio. (+3 %).

Deshalb wachsen Wund und Inko

Zur Steigerung der Profitabilität im Segment Wundversorgung haben neben dem Umsatzwachstum auch Preisanpassungen wegen höherer Material- und Energiekosten sowie Kosteneinsparungsmaßnahmen beigetragen. Auch bei Inkontinenz gab es Preisanpassungen wegen gestiegener Kosten für Rohstoffe und Energie (u. a. Nachbeben der Corona-Pandemie).

Infektionsmanagement bekam die sinkende Nachfrage nach Schutzausrüstung und insbesondere nach Untersuchungshandschuhen zu spüren, zudem gab es einen deutlichen Rückgang der Marktpreise bei Untersuchungshandschuhen. Bei den OP-nahen Sortimenten hingegen stiegen die Umsätze. Die Hartmann Gruppe verzeichnete vor dem Hintergrund einer reduzierten Zahl an Pflegekräften sowie noch immer hohen Lagerbeständen bei den Kunden eine gesunkene Nachfrage nach Händedesinfektionsprodukten.

Hier wird investiert

Der größte Teil der Investitionen entfiel laut Hartmann-Bilanz 2023 mit 57,2 Prozent bzw. 81 Mio. auf Deutschland. Darüber hinaus hat die Firma in Frankreich, Polen, Spanien und der Tschechischen Republik 42,8 Mio. Euro investiert. Im Segment Wundversorgung investierte das Unternehmen mit 44,6 Mio. die höchste Summe, schwerpunktmäßig in Hochleistungsanlagen für die Produktion moderner silikonbeschichteter Wundauflagen in Frankreich sowie in den neuen Produktionsstandort in Polen.

Im Segment Inkontinenzmanagement lag der Fokus bei den investierten 41 Mio. auf der Erweiterung und Optimierung von Produktionsanlagen in Deutschland und Frankreich. 20,2 Mio. flossen im Segment Infektionsmanagement vor allem in die Erweiterung und Optimierung der Produktionsanlagen in der Tschechischen Republik.

Über 40 % in Deutschland beschäftigt

Zum 31. Dezember 2023 beschäftigte die Gruppe weltweit 10.168 Mitarbeiter (–1,2 %) – davon 4.246 in Deutschland; der Abbau ist in erster Linie auf Effizienzsteigerungen und den Rückgang der Produktionsauslastung zurückzuführen. Er erfolgte vor allem in den operativen Bereichen in Tschechien, Indien und der Schweiz sowie in der Division Desinfektion.

Hier geht es zum vollständigen Jahresabschluss 2023 der Hartmann Gruppe.

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Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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