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Foto: Kristofer Lönnå

Die Inklusionsmodels mit Designerin Louise Linderoth (2. v. re.) / Foto: Kristofer Lönnå

Unter dem Motto „Who Chairs? – Don’t worry I’ll bring a ramp“ (Keine Sorge, ich bringe eine Rampe mit) zeigte Linderoth auf der Stockholm Fashion Week eine Kollektion, die aus gebrauchten Bezügen von Aktivrollstuhl-Sitzkissen hergestellt wurde.
Anzüge seien für Rollstuhlfahrer in der Regel schwierig zu tragen – in funktionaler Hinsicht, aber auch in puncto Aussehen und Passform, wenn das Material Falten schlägt, gezogen und gespannt wird. So sei es beispielsweise wichtig gewesen, ein Jackett zu konstruieren, das Bewegungen der Arme und des Oberkörpers ermöglicht, ohne dass es die Räder beeinträchtigt, erklärte Linderoth.
„Der Untertitel der Kollektion: ‚Who Chairs? – Don’t worry I’ll bring a ramp‘ ist meine Antwort auf den Wettbewerb Designers’ Nest. 2018 wurde es mir verwehrt, meine Kollektion auf der Copenhagen Fashion Week mit Models in Rollstühlen zu zeigen. Die Organisatoren gaben an, sie könnten es sich nicht leisten, eine Rampe zu bauen“.
Kleidung für Menschen im Rollstuhl
Linderoth macht ihren Master-Abschluss an der Borås Textilhögskola und steht hinter der Bekleidungsmarke Lou Dehrot, die Modekleidung für Menschen im Rollstuhl entwirft. Die Marke hinterfrage traditionelle Vorstellungen der Modebranche und betone, dass authentische Darstellung wichtig ist. Die Zusammenarbeit mit Permobil sei eine Fortsetzung der gemeinsamen Initiative dieses Frühlings „My Capability“, die zum Ziel habe, mehr Diversität und Inklusion zu schaffen.
Linderoths Kollektion versteht sie auch als Antwort auf Vorurteile über Menschen mit Behinderung: „Als Mensch mit Behinderungen und Rollstuhlfahrer/-in in der heutigen Gesellschaft wird man oft sowohl bewusst als auch unbewusst abwertend behandelt und kommentiert, bevor man seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann.“ Die Kollektion basiere auf der diskriminierenden Annahme, dass eine Person mit Behinderung zerbrechlich, ansteckend oder ein zu transportierendes Paket wäre. Klassische Verpackungsetiketten und Warnschilder seien im Fashion-Kontext neu interpretiert und kontextualisiert und den Kleidungsstücken hinzugefügt worden: „Zerbrechlich“ wurde zu „nicht zerbrechlich“ und „hoch ansteckend“ ist „höchst unansteckend“ geworden.
Show mit Inklusions-Models
Die drei Models, die an Louises Fashion Show teilgenommen haben, sind selbst Rollstuhlfahrerinnen und engagieren sich auf unterschiedliche Weise dafür, die Vorurteile, denen sie gegenüberstehen, infrage zu stellen und anderen in derselben Situation zu helfen. Hillevi Hansson, Profi-Rollstuhl-Basketballerin, hat für Deutschlands Köln 99ers und die türkische Pendik gespielt und geht zum spanischen Amfiv Vigo. Neben dem Basketball arbeitet sie bei RG Aktiv Rehabilitering. Sie ist Botschafterin für Loka Heroes, eine Initiative des schwedischen Basketballverbandes.
Charlotte Sjöberg, Forschungs- und Entwicklungskoordinatorin bei der Spinalis Foundation, deren Hauptziel es ist, die Forschung und Entwicklung von Behandlungen im Bereich der Rückenmarksverletzungen zu fördern. Sie ist aktive Rennfahrerin und hat zwei Kinder. Helle Andersson hat zusammen mit Louise Linderoth und anderen Frauen mit Rückenmarksverletzungen GirlsonWheels geschaffen. Sie wollen andere motivieren und inspirieren, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
© MTD 2022
 

Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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