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Grafik: eurocom

Kernergebnisse der Mitglieder-Befragung der eurocom, der Herstellervereinigung für Kompressionstherapie, orthopädische Hilfsmittel und digitale Gesundheitsanwendungen. Grafik: eurocom

Vertragspreise kommen Kosten nicht hinterher
Daran beteiligten sich im Mai und Juni 2022 81 Prozent der eurocom-Mitglieder. Ein großes Thema sind demnach die Folgen von Pandemie und Krieg: Kostensteigerungen durch gestiegene Energie- und Rohstoffpreise sowie durch höhere Logistik- und Transportkosten stellen aktuell das größte Markthemmnis dar. 100 Prozent der Befragungsteilnehmer sind davon betroffen. 83 Prozent können Kostensteigerungen gar nicht oder nur teilweise an den Markt weitergeben. 69 Prozent identifizieren vor allem die in den Versorgungsverträgen langfristig festgelegten Erstattungspreise als Hauptursache.
Festbeträge und Verträge flexibler anpassen
Preissteigerungen dürften laut eurocom-Geschäftsführerin Oda Hagemeier nicht einseitig zu Lasten der Hersteller und Leistungserbringer gehen: „Deshalb müssen Festbeträge und Verträge nach objektiven Kriterien flexibel anpassbar sein.“ 31 Prozent der Befragten befürchten einen Engpass in der Hilfsmittelversorgung. Erschwerend kommt hinzu, dass zwar sämtliche Teilnehmer die Medical Device Regulation umgesetzt haben, diese sich allerdings für 93 Prozent als größter regulatorischer Kostentreiber darstellt.
Hersteller bereit für Innovationen
Erneut ist Deutschland der wichtigste Markt für über 80 Prozent der Befragten, die sich innovationsbereit zeigen: Nachdem pandemiebedingt 46 Prozent der für 2020 bis 2022 geplanten Markteinführungen verschoben werden mussten, investieren jetzt wieder 86 Prozent der Teilnehmer in neuartige Hilfsmittel.
Unsicheres Verfahren zur Aufnahme ins Hilfsmittelverzeichnis
Dies steht in starkem Kontrast zur Bremswirkung, die das unsichere Aufnahmeverfahren neuartiger Produkte in das Hilfsmittelverzeichnis (HMV) für eine Mehrheit der Unternehmen nach wie vor erzeugt: Über 60 Prozent der Unternehmen bewerten dies als größtes Innovationshemmnis. Aufnahmeanträge neuartiger Hilfsmittel wurden bei 60 Prozent der Befragten abgelehnt, bei 53 Prozent betraf dies mindestens drei Neuentwicklungen. Ablehnungen erstrecken sich sogar auf bereits bekannte Hilfsmittel. eurocom fordert deshalb ein obligatorisches Beratungsgespräch, das die Vereinbarungen zwischen Antragsteller und GKV-Spitzenverband klar regelt, sowie die Einführung eines Fast-Track-Verfahrens für Hilfsmittel, die als Alternativen zu bereits gelisteten Produkten gelten.
 © MTD-Verlag
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Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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