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5. Juni 2020
Redaktion

Sanitätshäuser haben weiter Umsatzeinbrüche und Versorgungse

(MTD/5.6.2020) Zum zweiten Mal befragte der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik die Sanitätshäuser zu den Auswirkungen der Corona-Krise. Trotz Entspannung ist die wirtschaftliche Lage weiter angespannt.
Foto: Markus Distelrath/Pixabay
Bild: Markus Distelrath/Pixabay

Die zweite Befragung des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik (BIV-OT) zu den „Corona-Auswirkungen 2020“ bei den Mitgliedsbetrieben, an der sich 357 Unternehmen beteiligten, ergab im Mai: Die für die Patientenversorgung notwendige Verfügbarkeit von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) hat sich deutlich verbessert. Allerdings erleben die Unternehmen fortlaufend hohe Umsatz- sowie Auftragseinbrüche. 92,2 Prozent gaben an, dass ihr Umsatz im April 2020 im Vergleich zum April 2019 abgenommen bzw. stark abgenommen habe (1. Befragung, Vergleich März: 82 %). Für die Auftragslage sagten dies 90,3 Prozent (88,8 %). „Im Median hat der Umsatz demnach um durchschnittlich 30 Prozent und die Auftragslage im Durchschnitt um 35 Prozent abgenommen“, stellt BIV-Präsident Alf Reuter fest.
In naher Zukunft wird von den befragten Firmen aber eine Besserung angenommen: Im Ausblick auf den Folgemonat Juni ergab die Befragung ein freundlicheres Bild, Einbußen werden im Vorjahresvergleich aber weiterhin erwartet. Es drohe nach wie vor für viele Betriebe ein finanzieller Kollaps.
Als Maßnahmen im Hinblick auf die Beschäftigten planen 45,1 Prozent der befragten Betriebe Urlaub für (Teile der) Belegschaft (61,4 %), 43,7 Prozent den Abbau von Arbeitszeitkonten (60,3 %), 42 Prozent Kurzarbeit (70,6 %), sofern diese noch nicht umgesetzt wurde, 12 Prozent die Kündigung von Mitarbeitern (16,4 %) und 9,5 Prozent ziehen vorübergehende Betriebsschließungen (Standorte oder Filialen) in Erwägung (8,8 %).
Die Einschränkungen im Blick auf die volle Arbeitsfähigkeit in den Versorgungssegmenten sind inzwischen allerdings nicht mehr so ausgeprägt. „Eher bzw. voll arbeitsfähig“ sind Sanitätshaus 63,5 Prozent (42,5 %), Orthopädie-Technik 62,1 Prozent (48,5 %), Orthopädie-Schuhtechnik 45,6 Prozent (44,2 %), Reha 64,9 Prozent (53,1 %), Homecare 64,1 Prozent (47,6 %), Medizintechnik 54 Prozent (42,2 %).
Bei mehreren Produktgruppen (PG) erwies sich die Lieferfähigkeit aufgrund fehlender Handelsware oder Materialien zur Produktion als eingeschränkt. Das betrifft in besonders hohem Maße die zum Verbrauch bestimmten Pflegehilfsmittel (PG 54). Hier scheint sich die Lage im Vergleich zur ersten Befragung gar nicht entspannt zu haben. Gefährdet sei die Lieferfähigkeit zudem bei Inhalations- und Atemtherapiegeräten (PG 14), Pflegehilfsmitteln zur Körperpflege/Hygiene und zur Linderung von Beschwerden (PG 51) sowie zur Erleichterung der Pflege (PG 50) und Krankenpflegeartikeln (PG 19).

Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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