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Foto: DGIHV/K. Abel

Abschließende Podiumsdiskussion der Fachtagung (v. l.): Prof. Wolfram Mittelmeier, Prof. Anja Hirschmüller, Olaf Gawron, Katy Hoffmeister, Gunar Liebau und Dr. Andreas LisonFoto: DGIHV/K. Abel

Rund 60 Experten aus Medizin, Orthopädie-Technik, Parasport und Politik trafen sich in der Aula der Universität Rostock zum Austausch. Ihr gemeinsames Ziel: Die Teilhabe von Menschen stärken, die auf Hilfsmittel wie Prothesen, Rollstühle oder Orthesen angewiesen sind. Die Fachtagung unter Leitung von Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Vorstandsvorsitzender der DGIHV, fand in Kooperation mit der Universität Rostock und der Universitätsmedizin Rostock statt.
Hilfsmittelversorgung für Teilhabe essenziell
Teilhabe zu fördern, nannten alle an der Tagung beteiligten Vertreter der Landespolitik als wichtiges Ziel. „Der Sport und insbesondere der Spitzensport zeigen uns, zu welchen Höchstleistungen auch Menschen mit Behinderungen fähig sind“, sagte Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern, in ihrem Grußwort zu Beginn der Fachtagung. „Damit in Deutschland auch weiterhin Parasport auf diesem Spitzenniveau möglich ist, braucht es Spitzenversorgung.“ Der Austausch der Experten komme auch dem Versorgungsalltag in Kliniken, Praxen und Sanitätshäusern zugute.
Auch Harry Glawe (CDU), seit 1994 Mitglied des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern, beteiligte sich mit einem Grußwort an der Tagung. Er betonte die Bedeutung der Hilfsmittelversorgung für die Teilhabe insgesamt am Leben in der Gesellschaft, wies aber auch auf die Finanzierbarkeit hin.
Gemeinsam erfolgreich 
Eine erfolgreiche Hilfsmittelversorgung ermögliche Menschen im Alltag und beim Sport ein selbstbestimmtes Leben und damit Teilhabe, meinte Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Facharzt für Orthopädie & Unfallchirurgie, spezielle Orthopädische Chirurgie, Kinderorthopädie und Klinikdirektor der Orthopädischen Klinik Universitätsmedizin Rostock, Teamarzt Karate-Nationalteam. „Erfolgreich kann eine Versorgung aber nur im engen Zusammenspiel von Patienten, Ärzten und Orthopädietechnikern und mit Rückendeckung der Gesundheitspolitik sein“, so Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier. „Parasportler wie der Extremsportler Stephan Büchler oder der Leichtathlet Felix Streng stehen mit ihren außergewöhnlichen Leistungen beispielhaft für eine Spitzenversorgung.“
Auch Profi-Sportler setzen auf Orthopädietechniker
Felix Streng, live dazu geschaltet, wünschte sich in seinem Beitrag eine höhere Priorisierung der Versorgung von Sportlern. Zum einen brauche es eine lange Testphase in enger Abstimmung zwischen Sportlern und Orthopädietechnikern, um Sportprothesen optimal auf den Athleten einzustellen. Denn Fehleinstellungen könnten zu enormen Folgeschäden führen, warnte der Spitzensportler. Zum anderen erfolge der Großteil des Trainings mit Alltagsprothesen. Die Belastung im Trainingsalltag und der Verschleiß seiner Hilfsmittel dabei sorge immer wieder für Diskussionen mit den Kostenträgern. „Wir müssen uns im Parasport Gedanken machen, wie die Situation für die Nachwuchssportler neu strukturiert werden kann.“
Stephan Büchler setzte in seinem Vortrag vor allem auf die Eigeninitiative der Amputierten. Er wolle anderen Menschen mit Amputationen Mut zur Selbsthilfe machen: „Jeden Tag können amputierte Menschen Selbstvorsorge ausüben, indem sie Stumpf-, Haut- und Wundpflege oder Kontrakturprophylaxe betreiben sowie Kompressionsversorgung für den Stumpf nutzen und auf die Hygiene achten.”
Der Orthopädietechnik über die Schulter geschaut
Einblicke in die Hilfsmittelversorgung aus der Werkstattpraxis gaben der Orthopädietechnik-Meister und stellv. Vorsitzende der DGIHV, Olaf Gawron, der stellv. Obermeister aus Mecklenburg-Vorpommern der Innung für Orthopädie-Technik Nord, Gunar Liebau, sowie Stephan Büchler, der ebenfalls Orthopädietechniker ist.
 

Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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