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Der BVMed informiert zum Welt-Thrombose-Tag / Foto: BVMed.de

Jährlich sterben alleine in Deutschland über 40.000 Menschen an den Folgen einer Lungenembolie. Häufigste Ursache ist eine Thrombose. Die BVMed-Expertinnen und -Experten im Fachbereich Thrombosepropyhlaxe unterstützen dabei insbesondere die aktuelle Kampagne „Patient-Empowerment – Patienten stark machen mit validen Informationen“ des Aktionsbündnisses Thrombose. Auch vor dem Hintergrund zunehmender thromboembolischer Komplikationen im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen weist der BVMed auf die Bedeutung mechanischer Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe hin. Nach Auskunft des deutschen MedTech-Verbandes wird aktuell die S3-Leitlinie „Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE)“ der medizinischen Fachgesellschaften aktualisiert. Die Fertigstellung ist laut der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) bis zum Ende des Jahres 2021 vorgesehen. Die BVMed-Experten halten die Aktualisierung der Leitlinie für sinnvoll. Bei der Evidenz der mechanischen Thromboseprophylaxe sollte der Cochrane Review vom Herbst 2019 herangezogen werden. Die Ergebnisse des Cochrane Reviews dokumentiere eine höhere Inzidenz tiefer Venenthrombosen (TVT) bei hospitalisierten Betroffenen, wenn eine Behandlung ohne medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe (MTPS) durchgeführt wird.
Krankheitsbild Lungenembolie durch Thrombose
Eine Lungenembolie entsteht durch ein Blutgerinnsel, das sich zumeist in den Beinvenen bildet und von dort in die Lungenarterien eingeschwemmt wird. Hier besteht die Gefahr eines sich anschließenden Gefäßverschlusses. Die klinischen Folgen sind zum Teil lebensbedrohlich und erfordern eine schnelle Intervention. „Vorbeugende Maßnahmen tragen zur Verhinderung von Thrombosen bei und helfen, die Lebensqualität der Patienten zu erhalten und möglicherweise sogar tödliche Komplikationen zu verhindern“, so die Experten des BVMed-Fachbereichs Thromboseprophylaxe.
Präventionsmaßnahmen
Wie viele wissenschaftliche Studien zeigen, biete eine Kombination aus mechanischen und pharmakologischen Maßnahmen die beste Prävention vor einer venösen Thromboembolie und sollte immer auf einer individuellen Risikoabschätzung basieren, erläutern die BVMed-Experten. Neben der medikamentösen Thromboseprophylaxe seien es vor allem die physikalischen Maßnahmen, die bei richtiger Anwendung einfach und nahezu nebenwirkungsfrei dazu beitragen, thromboembolische Komplikationen zu verhindern. Beispielsweise erhöhten medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe bei immobilen Patientinnen und Patienten die venöse Rückstromgeschwindigkeit und sorgten so in Kombination mit Arzneimitteln für einen optimierten Schutz vor einer Thromboembolie. Eine weitere Möglichkeit, immobile Patientinnen und Patienten während und nach einer Operation vor thromboembolischen Komplikationen zu schützen, sei die intermittierende pneumatische Kompression. Sie könne entweder ergänzend oder alternativ in all den Fällen eingesetzt werden, in denen eine medikamentöse Prophylaxe ausgeschlossen ist oder aufgrund des Blutungsrisikos nicht oder nur sehr zurückhaltend eingesetzt werden kann. Im Idealfall ergänzten sich physikalische und pharmakologische Maßnahmen zu einem schlüssigen Konzept. Aufgrund aktueller Studienergebnisse finde die intermittierende pneumatische Kompression immer häufiger auch in den Leitlinien der verschiedenen Fachgesellschaften Berücksichtigung. „Die physikalische Prophylaxe stellt eine der drei wesentlichen Säulen zur Verhinderung venöser Thrombosen und deren Folgen, wie dem postthrombotischen Syndrom oder der Lungenembolie, dar“, so der BVMed. „Ausschließlich pharmakologische Maßnahmen reichen nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht aus. Wenn möglich, sollten physikalische und pharmakologische Maßnahmen sinnvoll miteinander kombiniert werden.“
Weitere Informationen zum Thema können unter www.bvmed.de/thrombose abgerufen werden.

Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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