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6. September 2023
Redaktion
Forschung & Wissenschaft

Desinfektionsmittel schützt vor Schnupfenviren

Gegen die Ansteckung mit dem Erkältungsvirus RSV kann man etwas tun: Wer Hände und Oberflächen desinfiziert und bei Symptomen mit Mundspülung gurgelt, senkt das Risiko für besonders gefährdete Gruppen. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie der Ruhr-Uni Bochum hervor.
Frau
Foto: Mohamed Hassan/Pixabay
Jedes Jahr sorgen Respiratorische Synzytial-Viren, kurz RSV, für unzählige Atemwegsinfektionen weltweit.

Jedes Jahr verursacht das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) weltweit zahlreiche Atemwegsinfektionen, die vor allem für Säuglinge, Kleinkinder und vorerkrankte Menschen lebensbedrohlich sein können. Die Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum hat deshalb untersucht, wie die Ansteckungsgefahr reduziert werden kann.

Das Ergebnis: Alkoholbasierte Hand- und handelsübliche Flächendesinfektionsmittel schützen effektiv vor der Übertragung des Virus über Oberflächen. Außerdem deuten Laborergebnisse darauf hin, dass Mundspülungen die Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch senken könnten.

Regelmäßige Desinfektion in Kliniken wichtig

Das Team untersuchte die Überlebensdauer des Virus auf Edelstahlplättchen bei Raumtemperatur. „Die Menge ansteckungsfähiger Viren sank zwar mit der Zeit ab; wir konnten aber noch nach sieben Tagen Viruspartikel nachweisen“, berichtet Dr. Toni Luise Meister vom Forschungsteam. „Besonders in Krankenhäusern und Praxen ist es daher wichtig, Oberflächen regelmäßig zu desinfizieren.“

Dafür eigneten sich alle geprüften Reinigungsmittel gut: Ein Test von fünf Oberflächendesinfektionsmitteln auf Basis von Alkohol, Aldehyd und Wasserstoffperoxid ergab, dass sie das Virus zuverlässig von Oberflächen beseitigen konnten. RS-Viren seien somit einfacher unschädlich zu machen als manch andere Viren, wie etwa das Affenpockenvirus oder das Hepatitis-B-Virus. „Ein Alkoholgehalt von 30 Prozent genügte, damit wir nach der Händedesinfektion keine vermehrungsfähigen Viruspartikel mehr nachweisen konnten“, so Dr. Meister.

Mundspülungen können Ansteckungsgefahr reduzieren

Die meisten Infektionen erfolgen jedoch über Tröpfchen in der Atemluft zwischen Menschen. Das Risiko einer Ansteckung könne durch das Ausspülen des Mundes mit handelsüblicher Mundspülung für 30 Sekunden reduziert werden. Laborversuche zeigten, dass sowohl Mundspülungen für Erwachsene als auch speziell für Kinder die Virusmenge so stark reduzierten, dass das Virus nicht mehr nachweisbar war.

Zusammenfassend betonte Dr. Meister, dass die Ergebnisse im Alltag umsetzbar sind. Sie empfahl neben der Desinfektion regelmäßiges Händewaschen, die Einhaltung der Nies- und Hustenetikette sowie das Fernhalten von anderen Personen, wenn man sich krank fühlt, um sich vor einer RS-Virusinfektion zu schützen.

Die Forschungsergebnisse wurden im Journal of Hospital Infection veröffentlicht.

Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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