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Das Schlaflabor zu Hause
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Ein Besuch im Schlaflabor sei meist mit langen Wartezeiten verbunden. Zudem beleuchte die aufwendige Datenerhebung einen sehr begrenzten Beobachtungzeitraum. Großes Potenzial sehen die Forschenden des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT daher in der wiederholten, nächtlichen Überwachung von relevanten Vitaldaten und Ereignissen im heimischen Umfeld. Ein Fokus liegt dabei auf der vom Patienten selbst durchgeführten Aufzeichnung von Gehirnaktivitäten in Form eines Elektroenzephalogramms (EEG) sowie auf der Überwachung von Atemparametern.
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Kontaktloses Atemmonitoring mit Radartechnologie
Die Experten am Fraunhofer IDMT arbeiten im Projekt REMUS (Respiration Measurement Using Sensors) an einem kontaktlosen, hygienischen und leicht einzurichtenden Monitoring der Atmung und weiterer Vitalparameter wie der Herzfrequenz. „Die eingesetzte Radartechnologie teilt das Bett im Sichtfeld in verschiedene Abschnitte auf, in denen unterschiedliche Vitalparameter des Schlafenden oder auch akustische Ereignisse, wie Schnarchen oder Husten, selbst durch die Bettdecke hindurch erkannt werden. Das Verfahren ermöglicht Messungen über lange Zeiträume hinweg – ohne Einschränkung der Bewegungsfreiheit im Bett oder großen Desinfektions- und Wartungsaufwand“, erklärt Dr. Insa Wolf, Gruppenleiterin Mobile Neurotechnologien am Oldenburger Institutsteil.
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Flexibles Elektrodenpatch zur Erfassung von EEG, EOG, EMG
Die zentrale Komponente einer Polysomnografie, einer ausführlichen Untersuchung im Schlaflabor, ist das EEG. Die Messung der Hirnaktivität mit Hilfe von Elektroden ermöglicht Rückschlüsse auf die Schlafphasen und spezifische Charakteristika im Schlaf.
Die vom Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA entwickelten Sensortechnologien sollen eine Aufzeichnung des EEG auch außerhalb des Schlaflabors ermöglichen – mit ebenso hoher Datenqualität. Leicht anlegbare, möglichst diskrete und flexible Elektrodenpatches werden dazu im Gesichtsbereich und hinter dem Ohr platziert. Für möglichst aussagekräftige Daten können zusätzlich zum EEG auch Augenbewegungen durch ein Elektrookulogramm (EOG) und Muskelbewegungen im Gesicht durch ein Elektromyogramm (EMG) in einer Anwendung erfasst werden.
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Spezifische Entwicklungen von der Sensorik bis zur Datenanalyse
Die auf der DGSM-Jahrestagung in Wiesbaden vorgestellten Lösungen richten sich insbesondere an Unternehmen im Bereich Consumer-Health, an Hersteller von Medizingeräten zur Vitaldatenerfassung sowie an Kliniker, die außerhäusliche Messungen in Erwägung ziehen und sich mit den neuen Technologien vertraut machen möchten. Auch in Kombination anwendbar, können sie die Versorgung von Menschen mit Schlafproblemen deutlich verbessern.
Die Expertise der Gruppe „Mobile Neurotechnologien“ erstreckt sich dabei über den gesamten Entwicklungsprozess von der Sensorentwicklung, über die Datenerfassung und -vorverarbeitung bis hin zur -analyse. Kunden und Partner werden zudem bei der Identifikation konkreter Anwendungsfälle und deren Anforderungen sowie durch Machbarkeitsstudien unter Realbedingungen unterstützt.
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