Folgen Sie uns
11. August 2023
Redaktion
GKV-System / Krankenkassen

Zu wenig Hilfsmittel im Wiedereinsatz

Hilfsmittel im Gesamtwert von rund 10,4 Mrd. Euro haben GKV-Versicherte 2022 erhalten resp. genutzt. Doch was passiert, wenn sie nicht mehr gebraucht werden? Antworten auf diese Frage liefert eine im Juli durchgeführte Online-Umfrage der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse und der YouGov Deutschland GmbH.
Rollstuhlfahrer,
Foto: Jenny Sturm/Fotolia
Beim Wiedereinsatz von Hilfsmitteln ist noch Luft nach oben.

Befragt wurden 2.022 Personen, die zu einem großen Teil selbst schon ein Hilfsmittel verwendet oder den Gebrauch bei einem nahen Angehörigen miterlebt haben. Die zentralen Ergebnisse auf einen Blick (Mehrfachnennungen möglich (einige der Befragten nutzten in den vergangenen 5 Jahren mehrere Hilfsmittel):

  • 33 % der Hilfsmittelnutzer geben diese nach dem Gebrauch zurück
  • 43 % lagern ein ausrangiertes Hilfsmittel nach Gebrauch weiter zu Hause
  • 15 % der Versicherten verschenken oder verleihen ein wiederverwertbares Hilfsmittel
  • 8 % entsorgen das Hilfsmittel
  • 5 % verkaufen das Hilfsmittel
  • 2 % keine Angabe
  • 20 % schließlich gaben an, dass die Hilfsmittel nach wie vor benötigt werden.

Viele haben nichts gegen ein gebrauchtes Hilfsmittel

Die Online-Umfrage machte auch deutlich, dass immerhin 65 Prozent der Deutschen grundsätzlich dazu bereit sind, auch ein gebrauchtes Hilfsmittel zu nutzen. 25 Prozent lehnen dies ab, 11 Prozent haben sich dazu noch keine abschließende Meinung gebildet.

Auffällig sei, dass vor allem pflegende Angehörige bereit seien, Hilfsmittel mehrfach zu nutzen. In dieser Gruppe befürworten 70 Prozent die Mehrfachnutzung. Das könne damit zusammenhängen, dass pflegende Angehörige in besonderem Maße erleben, wie viel Material und Geld für die Hilfsmittel eingesetzt werden.

Defizite beim Wiedereinsatz verringern

SBK-Vorständin Dr. Gertrud Demmler verwies darauf, dass eine konsequentere Weiternutzung von Hilfsmitteln die Umwelt schone und die Versichertengemeinschaft finanziell entlaste. Deshalb sei es wichtig, die Versorgungsprozesse genau anzusehen, um nachhaltigere Lösungen zu entwickeln.

Ihnen hat dieser Artikelauszug gefallen? Dann lernen Sie den wöchentlich erscheinenden Branchen-Informationsdienst „MTD-Instant“ noch besser kennen. Bestellen Sie Ihr Test-Abonnement hier.

Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
Person
Zurück
Speichern
Nach oben