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4. Juni 2024
Redaktion
Auch ohne Einwilligung

Bevölkerung unterstützt Nutzung von Gesundheitsdaten

Die einwilligungsfreie Forschungsnutzung von Gesundheitsdaten trifft auf breite Zustimmung in der Bevölkerung. Das zeigt eine Umfrage des forsa-Instituts im Auftrag der TMF – Technologie- und Methodenplattform für die ver­netzte medizinische Forschung e.V.

Gesundheitsdaten, die in Krankenhäusern, Arztpraxen, Apotheken sowie bei Krankenkassen und Versicherungen entstehen, sind für die medizinische Forschung wertvoll. Experten arbeiten deshalb daran, diese Daten für die Forschung nutzbar zu machen. Doch die Einholung der Einwilligung von allen Betroffenen gestaltet sich schwierig.

Eine repräsentative Umfrage des forsa-Instituts im Auftrag der TMF e.V. zeigt jedoch, dass über 86 Prozent der Deutschen bereit sind, Gesundheitsdaten ohne Einwilligung für öffentlich geförderte medizinische Forschung zu nutzen – sofern dies gesetzlich geregelt und kontrolliert wird. Die Zustimmung zur Datennutzung für privatwirtschaftliche Forschung liegt bei 66 Prozent.

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Grafik: TMZ e. V.
Über 86 Prozent der Deutschen unterstützen, dass Gesundheitsdaten ohne Einwilligung für die öffentlich geförderte medizinische Forschung genutzt werden kann.

Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG)

Den rechtlichen Rahmen hierfür liefert das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG). Es ermöglicht die Nutzung von Gesundheitsdaten ohne Einwilligung, allerdings unter der Bedingung eines einfachen Widerspruchsrechts (Opt-out).

Als Hauptgründe für die Akzeptanz wurden die Wertschätzung der Forschung, der Nutzen für die Gesellschaft und das Vertrauen in den Datenschutz angegeben. Ein breiteres Informationsangebot über die Datennutzung wird jedoch gewünscht. Ebenfalls wurde von den Befragten betont, dass Bürger selbstverantwortlich über die Teilnahme an der Datenspende entscheiden sollten.

Vorbehalte gegenüber einer Datenspende für die privatwirtschaftliche Forschung bestanden vor allem darin, dass Unternehmen die Daten an Dritte verkaufen und Datenschutz bzw. eine Kontrolle der Datennutzung nicht hinreichend garantieren könnten. Eine möglicherweise fehlende Orientierung kommerzieller Unternehmen am Gemeinwohl spielte hingegen nur eine geringere Rolle.

Die Ergebnisse wurden im März 2024 in der Fachzeitschrift „Heliyon“ veröffentlicht.

Bevölkerung
Grafik: TMZ e.V.
Hauptgründe für die Akzeptanz sind Wertschätzung der Forschung, Nutzen für die Gesellschaft und Vertrauen in den Datenschutz.
Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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