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15. Juli 2024
Redaktion
KiRO – Kinder-Reha und Orthopädietechnik-Zentrum

Anlaufstelle für Kinder mit Behinderung in Hamburg

Mitte April war es soweit: Am Neuländer Gewerbepark 5 in Hamburg-Harburg eröffnete der Orthopädie und Reha-Spezialist Incort mit Hauptsitz in Stade das Kinder-Reha und Orthopädietechnik-Zentrum KiRO. Das multidisziplinäre Zentrum für Familien mit Kindern mit Behinderung setzt auf einen innovativen Ansatz: Es vereint Begegnung, Beratung, Versorgung sowie aktives Erleben von Rehatechnik, Orthopädietechnik, Schulung und Weiterbildung, betonen Incort-Geschäftsführer Thomas Möller und KiRO-Projektleiter Jan Meinke.
Foto: KiRO
KiRO, ein multidisziplinäres Zentrum für Familien mit Kindern mit Behinderung vereint Begegnung, Beratung, Versorgung sowie aktives Erleben von Rehatechnik, Orthopädietechnik, Schulung und Weiterbildung.

Wie so oft, hat auch KiRO eine Vorgeschichte: Das 2001 gegründete Unternehmen Incort war von Anfang an stark im Bereich Kinder-Reha und Orthopädietechnik und genoss über die Jahre einen weit über die Region Hamburg hinausreichenden guten Ruf.

Nach der Übernahme im Jahre 2017 durch die Stolle Sanitätshaus GmbH & Co. KG folgte im April 2018 die Zusammenlegung der bis dato einzeln agierenden Kinder-Reha-Teams von Stolle und Incort. Gemeinsam versorgen war nun die neue strategische Ausrichtung, erinnern sich die beiden.

Der Erfolg setzte sich fort und man wuchs weiter im Großraum Hamburg. Gleichzeitig reifte die Erkenntnis, dass man einen neuen und verkehrsgünstig gelegenen Anlaufpunkt zwischen Hamburg und Stade, wo bis heute die Kinderorthesen gefertigt werden, finden musste, erklärt Thomas Möller. Im Herbst 2023 wurde man schließlich in Hamburg-Harburg fündig.

Rascher Umbau – viele Highlights

In knapp sechs Monaten Umbauzeit verwandelte sich eine ehemalige Lagerhalle ins nun frisch eröffnete KiRO. Investiert wurde ein „sechsstelliger Betrag“, ergänzt Möller. Zehn Kollegen decken vor Ort den Reha-Bereich ab, für weitere drei bis vier Orthopädietechniker ist KiRO eine reine Anlaufstelle für Termine und rasche Reparaturen sowie kleine Änderungen, da hier, wie gesagt, nicht produziert wird.

In einer künstlerisch bunt und maritim aufgepeppten Umgebung können die Kids ihre Orthopädie- und Reha-Technik sofort an- und ausprobieren. Apropos Kunst: Die Gesamtkonzeption lag hier in den Händen von Marketing-Leiterin Antje Wegner und der Agentur rosengrün aus Neuruppin, die künstlerische Ausgestaltung im Detail war u. a. Sache des Graffiti-Künstlers Julian Wex. Das Ergebnis: Räumlichkeiten, die mit ihrer Mischung aus Kulissen und Figuren die jungen Patienten begeistern sollen, erklärt Wegner.

Darin eingebettet ist u. a. ein Indoor-Parcours mit Wegeführung und unterschiedlichen Bodenbelägen, was spontane Testfahrten ermöglicht. In der angegliederten Werkstatt lassen sich die nötigen rehatechnischen Versorgungen individuell anpassen und einstellen. Dazu gesellt sich eine große Ausstellung mit Reha-Technik und weiteren Hilfsmitteln. Ausprobieren können behinderte Kinder und Eltern hier gemeinsam alles – vom Dreirad über Rollstühle bis zum Pflegebett. Dabei kooperiert KiRO mit den gängigen Herstellern im Kinderbereich, betonen Möller und Meinke.

Kinderversorgungen sind etwas Besonderes

„Eine solche Ausstellung ist keinesfalls Standard in Sanitäts- und Orthopädiehäusern“, betont Geschäftsführer Thomas Möller. „Doch wir sehen es als Grundvoraussetzung dafür, den Familien einen umfassenden Einblick in die Hilfsangebote zu geben, die ihnen den Alltag erleichtern!“

Die generell kindgerechte Umgebung und Atmosphäre des KiRO ist das Besondere, macht Jan Meinke noch einmal deutlich. Der Fokus liege klar auf dem Kind, deshalb sei es wichtig, mögliche negative äußere Einflüsse zu reduzieren. Umso mehr gehe es darum, dass sich die behinderten Kinder mit ihren Familien wohlfühlen und kein Stress aufkommt. Meinke: „So schaffen wir im KiRO mehr Möglichkeiten und mehr Zeit, denn oft sind die Therapieziele zu Beginn noch gar nicht so klar definiert.“

Und so kann es auch durchaus vorkommen, dass man im Fall der Fälle weitere Kollegen aus anderen Fachbereichen hinzuzieht, wenn es beispielsweise um Sitzschalenversorgungen oder die spezielle Konfiguration von Rollstühlen geht. Lediglich beim Thema intensivmedizinische Betreuung von Kindern kommen externe Kooperationspartner zum Zug, betont Meinke.

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Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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