Der erste Tag der OTWorld in Bildern
Lena Beister ist glücklich trotz halbseitiger Lähmung
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Mit nur 19 Jahren, mitten in ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, erlitt Lena Beister im Sommer 2020 einen Schlaganfall als Nebenwirkung der Anti-Baby-Pille. Eine Sinusvenenthrombose führte zu einer rechtsseitigen, beinbetonten Lähmung. Anfangs gab es wenig Hoffnung auf ein Leben ohne Rollstuhl, aber ein Treffen mit Orthopädietechniker Eugen Semke änderte alles. Trotz anfänglicher Skepsis testete Beister, angeregt durch Semke, eine Neuro-Orthese. Diese Versuche machten ihr deutlich, dass der Rollstuhl nicht die einzige Option war. Die Orthese stimuliert Nerven und aktiviert Muskeln durch elektrische Impulse. Seitdem begleitet sie die junge Frau im Alltag und ermöglicht es ihr, selbstständig zu gehen.
Doch gehörten Schmerzen und Spastiken sowie damit verbunden Medikamente in immer höherer Dosierung und schlaflose Nächte fortan zu Lenas Alltag. Auf Empfehlung von Eugen Semke probierte sie den Neuromodulationsanzug Exopulse Mollii Suit aus. Obwohl sie zunächst nicht viel merkte, konnte sie erstmals seit Jahren schmerzfrei schlafen. Heute benötigt Lena keine Medikamente mehr gegen Schmerzen oder Spastiken und fühlt sich entspannter und energiegeladener.
Kathrin Rammin ist agil dank Kompressionsstrümpfen
![Prof.](https://mtd.de/wp-content/uploads/2024/05/OTWorld2_MTD-aspect-ratio-1621-1534.jpg)
Kathrin Rammin erhielt 2005 die Diagnose Gebärmutterhalskrebs, wurde innerhalb kurzer Zeit operiert, erhielt Chemotherapie und Bestrahlung. Bei dem Eingriff wurden neben Gebärmutter und Gebärmutterhals auch Lymphknoten entfernt. Bald darauf bemerkte die damals 34-Jährige eine zunehmende Schwellung im rechten Bein, von der Leiste bis in die Zehen, und es wurde klar: Ein Lymphödem entwickelte sich als Folge der Operation. Ihr Erfahrungsbericht verdeutlicht, wie Hilfsmittel den Alltag mit der chronischen Erkrankung erleichtern.
Seit 2006 unterzieht sich Kathrin regelmäßig der Lymphtherapie und trägt täglich Kompressionsstrümpf. Ansonsten ist es für sie eine unverzichtbare Routine, vergleichbar mit dem Zähneputzen. „Auch wenn es anstrengend ist, morgens hineinzuschlüpfen. Ich schaffe das mittlerweile in etwa zwei Minuten“, sagt sie. Sie schätzt das Gefühl von Sicherheit und die positiven Auswirkungen des Kompressionsstrumpfs, der Druck auf das Gewebe ausübt, den Lymphabfluss fördert und die Schwellung reduziert.
Doch sie kennt auch die Herausforderungen, wenn der Strumpf nicht richtig sitzt: „Dann rutscht er genauso wie eine schlecht sitzende Strumpfhose, schnürt die Kniekehle ab, liegt beispielsweise zu eng am Knöchel, wirft Falten, scheuert und führt im schlimmsten Fall zu offenen Stellen.“ Da bei einem Lymphödem das lymphatische System gestört ist, sind Verletzungen und Entzündungen besonders riskant. „Für die optimale Anpassung braucht es Fachwissen und vor allem Geduld, um so lange nachzujustieren, bis es passt“, betont Rammin, deren Kompressionsstrümpfe von Orthopädietechnik-Meister Stephan Klör angepasst wurden.
Sebastian Fenske und Sophie Loubet leben mit Prothesen
![V.l:](https://mtd.de/wp-content/uploads/2024/05/OTWorld1_MTD-aspect-ratio-1983-1436.jpg)
Sebastian Fenske musste sich entscheiden: Weiterleben mit oder ohne Hand? Nach einem Unfall beim Stock-Car-Rennen wurde Fenskes Hand schwer verletzt. Die Ärzte im Klinikum St. Georg Klinik in Leipzig gaben ihm zwei Optionen: Entweder konnte die Hand in Teilen gerettet werden, jedoch ohne volle Funktion, oder aber die Hand wird amputiert und die Funktionen weitgehend über eine Prothese wiederhergestellt.
Das Leben der Französin Sophie Loubet wurde 2019 grundlegend verändert, als ihr aufgrund des bösartigen Knochentumors das rechte Bein amputiert werden musste. Sie erinnert sich noch sehr genau an die Zeit direkt nach der Amputation: „Ich war vier Monate lang in einem Rehabilitationszentrum, um das Gehen mit einer Prothese zu lernen, und das war das Schwierigste, was ich je in meinem Leben tun musste. Die richtige Unterstützung zu haben und motiviert zu sein, war entscheidend für den Erfolg, denn man denkt oft, dass man es nie schaffen wird.“ Orthopädietechniker haben in dieser Anfangszeit immer wieder die provisorischen Schäfte und Prothesen angepasst. Selbst nach der Reha dauerte es mehr als ein Jahr, bis sich der Stumpf stabilisiert hatte. Doch mit jedem kleinen Fortschritt eröffneten sich für Sophie neue Perspektiven.
Heute gilt die französische Wake- und Snowboarderin als große Medaillen-Hoffnung für die Winter-Paralympics 2026 in Italien. Sie ist ein Symbol für Mut im Para-Sport – und genießt es, dass sie mit ihrer Prothese jederzeit Absatzschuhe tragen oder barfuß gehen kann, ohne lange darüber nachzudenken, unterstützt durch moderne Orthopädietechnik.
Ausführlich berichten wir in unserem Fachmagazin MTD Medizintechnischer Dialog über die OTWorld 2024.
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