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Dr. Martin Leonhard verwies auf den PIP-Brustprothesenskandal als Initialzündung für die MDR. Man müsse doch hinterfragen, ob so tief greifende gesetzliche Änderungen die richtige Antwort auf eine kriminelle Handlung sind. Sinnvoll sei auf jeden Fall, die Verbraucher zu informieren, dass ein solcher Eingriff mit Produkten, die erst seit 2003 als Klasse-III-Medizinprodukt eingestuft sind, immer mit Risiken verbunden sei. Und für die Hersteller folgerte er entschlossen: „Der Patientenschutz liegt im ureigens­ten Interesse der deutschen Hersteller. Sichere Produkte sind für sie lebenswichtig; Büro­kratie hingegen ist kontraproduktiv.“ Und warum lief mit der MDR einiges schief? Sicher liege es auch am fehlenden Sachverstand der Entscheidungsträger und „90 Prozent der Abgeordneten haben das Gesetz nicht gelesen“, meinte Leonhard. Richtig ist, dass die MDR den vormals attraktiven, weil viel schnelleren EU-Marktzugang auch für US-Hersteller verbaut. Was vordergründig vielleicht sogar als Wettbewerbsvorteil interpretiert werden kann, stelle sich bei genauer Betrachtung aber als Nachteil für die heimischen Hersteller dar. Und bei den heimischen Herstellern blickte er vor allem auch auf die Tuttlinger Kleinbetriebe und Tüftler im Bereich der chirurgischen Instrumente mit OEM als Geschäftsgrundlage.

Dr. Martin Leonhard sieht aufgrund der MDR die kleineren europäischen Firmen gegenüber internationalen Konzernen benachteiligt

Dazu müsse man die Strukturen des Marktes und die Marktteilnehmer näher betrachten. Mit Abstand wird die globale Medizintechnik mit einem Volumen von 320 Mrd. Dollar von den USA mit einem Marktanteil von 38,8 Prozent dominiert. Es folgen China mit 12,2 Prozent, Deutschland mit 9,3 und Japan mit 5,2 Prozent. Wie wichtig die Medizintechnik für Deutschland ist, verdeutlicht nicht nur die Tatsache, dass es die größte euro­päische Herstellernation ist, sondern auch, dass Deutschlands Anteile so groß sind wie die Großbritanniens, Frankreichs und Italiens zusammengenommen.

Julia Steckeler (MedicalMountains) (v. l.) begrü.te die Referenten Dr. Christian Münster (Carl Zeiss Meditec), Dr. Martin Leonhard (Karl Storz, Spectaris), Sarah Haake-Schäfer (Carl Zeiss Meditec), Dr. Bassil Akra (TÜV Süd), Michael Herzog (Henke-Sass, Wolf GmbH) und Harald Rentschler (Mdc)

Marktnischen und