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23. Juli 2024
Redaktion
Viele fühlen sich jedoch überfordert

Deutsche begrüßen Digitalisierung des Gesundheitswesens

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland schreitet voran und wird von der Mehrheit der Bevölkerung positiv bewertet. Laut einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom halten 89 Prozent der Deutschen die Digitalisierung im Gesundheitswesen für richtig. Besonders die elektronische Patientenakte (ePA) und das E-Rezept finden breite Unterstützung.
Bitkom
Bitkom e.V.

Die Bundesregierung hat die Einführung digitaler Gesundheitsdienste stark vorangetrieben, auch im europäischen Vergleich. Seit Sommer 2023 ist das E-Rezept flächendeckend verfügbar, und ab Anfang 2025 erhalten Versicherte automatisch eine elektronische Patientenakte, sofern sie nicht widersprechen. 71 Prozent der Befragten möchten die ePA nutzen, und 83 Prozent nehmen wahr, dass ihre Ärzte der Digitalisierung offen gegenüberstehen.

Akzeptanz und Herausforderungen

Trotz der positiven Grundhaltung gibt es auch Herausforderungen. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) fühlt sich von der Digitalisierung im Gesundheitswesen überfordert. Besonders ältere Menschen haben Schwierigkeiten: 53 Prozent der über 50-Jährigen fühlen sich überfordert, während dies bei den 16- bis 49-Jährigen 42 Prozent betrifft.

Bekanntheit und Nutzung digitaler Gesundheitsdienste

Die Bekanntheit neuer digitaler Gesundheitsdienste ist hoch. 98 Prozent der Befragten haben vom E-Rezept gehört, 93 Prozent von der ePA. Bereits 77 Prozent der Deutschen haben ein E-Rezept eingelöst, wobei 83 Prozent dies ohne Probleme getan haben.

Die elektronische Patientenakte soll das Herzstück des digitalen Gesundheitssystems werden. Die ePA ermöglicht es, Gesundheitsdaten, Befunde und Diagnosen sicher zu speichern und bei Bedarf mit Ärzten zu teilen. Obwohl sie seit 2021 verfügbar ist, wird der Durchbruch erst 2025 erwartet. Aktuell nutzt nur etwa 1 Prozent der Versicherten die ePA, doch 71 Prozent planen dies in Zukunft zu tun.

Datenschutz und Informationsbedarf

Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Komplexität bestehen weiterhin. 59 Prozent derjenigen, die die ePA ablehnen, sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten. 50 Prozent fühlen sich nicht ausreichend informiert, und 41 Prozent empfinden die ePA als zu kompliziert.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird von den meisten Deutschen also als Chance gesehen. 84 Prozent der Befragten bewerten die Digitalisierung positiv. Dennoch scheint es wichtig, die digitale Kompetenz der Patienten zu stärken und für mehr Transparenz und Information zu sorgen.

Hinweise zur Methodik: Grundlage der Befragung ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom e. V. durchgeführt hat. Dabei wurden 1.140 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 20 bis KW 23 2024 statt und ist repräsentativ.

 

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Foto: Karolina Grabowska/Pixabay
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